Bürgermeister und Aufsichtsratssprecher Christian Köck, Aufsichtsratsmitglied Manfred Pfeiler und Geschäftsführerin Annette Lehmeier überreichen dem langjährigen Geschäftsführer Karl
Karl Roßkopf (r.) mit (v.l.) Bürgermeister Christian Köck, Aufsichtsratsmitglied Manfred Pfeiler und Geschäftsführerin Annette Lehmeier.
Foto: Thomas Plettenberg

TEGERNSEER TAL Verlag verabschiedet langjährigen Geschäftsführer in den Ruhestand:

"Die Ära Roßkopf war eine echte Erfolgsstory!"

Beinahe ein Vierteljahrhundert – von 1996 bis 2020 – prägte der Kreuther Karl „Charly“ Roßkopf die Entwicklung des Tegernseer Tal Verlags. Zur Jahresmitte 2020 hatte er die Geschäftsführung an Chefredakteurin Annette Lehmeier übergeben. Nun wurde er offiziell verabschiedet. Im aktuell - leider typisch - kleinen Rahmen bedankte sich Rottach-Egerns Bürgermeister Christian Köck als Vorsitzender des Aufsichtsrats bei Karl Roßkopf für seine immer engagierte und unverwechselbare Arbeit: „Dass der Talverlag heute ausgesprochen solide dasteht und rundum bestes Ansehen genießt, ist zu einem sehr großen Teil Deinem unermüdlichen Einsatz zu verdanken. Die Ära Roßkopf war, um in der Zeitungssprache zu bleiben, eine echte Erfolgsstory.“

Das Abschiedsgeschenk, das Köck zusammen mit Aufsichtsratsmitglied Manfred Pfeiler und Geschäftsführerin Annette Lehmeier überreichte, nimmt Bezug auf die Tatsache, dass Roßkopf immer alles im Blick hatte: Sobald es Wetter und Rahmenbedingungen zulassen, startet er mit Ballooning Tegernsee zu einer Ballonfahrt über das Oberland – für den perfekten Über-Blick über den langjährigen eigenen Wirkungskreis.

 

In jeder Hinsicht ein Unikat: Karl "Charly" Roßkopf // Foto: Thomas Plettenberg

In eigener Sache:
Danke, Charly!

Auszug aus dem Editorial in TEGERNSEER TAL Nr. 173

Um einordnen zu können, was Karl Roßkopf für den Verlag und damit letztlich für den Bekanntheitsgrad des Tegernseer Tals geleistet hat, lohnt ein kurzer Blick zurück: Als Karl Roßkopf zum Geschäftsführer bestellt wurde, war der Talverlag zwar längst eine Institution im regionalen Medienmarkt. Doch war er seit seiner Gründung im Jahr 1953 durch den Unternehmer Sebastian Daimer als Privatunternehmen geführt worden, der Übergang in die GmbH mit den Kommunen und dem E-Werk als Gesellschafter erfolgte erst 1990. Die GmbH-Mitarbeiter der ersten Stunde rekrutierten sich aus der Belegschaft des E-Werks, das zugleich die lebenswichtige organisatorische Abwicklung, quasi das „Backoffice“ des Verlags übernahm. Auch Karl Roßkopf, Jahrgang 1946, war ein E-Werkler: 1969 eingetreten, ab 1991 Leiter des Technischen Büros sowie der Grundstücks- und Gebäudeverwaltung – und recht bald auch ein mehr oder weniger ehrenamtlicher Teilzeit-Verlagsmitarbeiter, der Hefte an die Verkaufsstellen ausfuhr oder Abos einkuvertierte.

Seine weitere Karriere spricht dafür, dass es all das recht überzeugend hinbekommen haben muss. Vor allem aber: Charly Roßkopf „konnte“ mit den Menschen - den Geschäftsinhabern ebenso wie den Inserenten, den Urlaubern, die sich ein Stück Tegernsee für daheim abonnierten, ebenso wie mit den Hoteliers, Vermietern und Vereinsvorständen. Und er schätzte das Produkt, mit dem er es zu tun hatte: Ein Heft von großer inhaltlicher Qualität, hochwertig gedruckt, mit Text- und Bildbeiträgen von fach- und sachkundigen Redakteuren, denen das Tal ebenso am Herzen lag wie ihm selbst. So ist es bis heute geblieben.

Für den TEGERNSEER TAL Verlag ging es in der Ära Roßkopf stetig bergauf. Die Abozahlen stiegen ebenso wie das Anzeigenvolumen und die Anzahl der Verkaufsstellen. Keine Frage: Das Produkt, das Chefredakteure wie Hans Sollacher, R. Peter Bachhuber oder Michael Heim mit ihrem jeweiligen Autorenteam konzipierten und kreierten, war immer ein besonderes. Dass diese Qualität auch wahrgenommen wurde, sich immer besser verkaufte und schließlich auch ein wirtschaftlicher Erfolg wurde, - das war maßgeblich der Verdienst von Karl Roßkopf. Der „Charly“ konnte zupacken, er hatte Ideen und wenn es drauf ankam, auch einen langen Atem. Neben dem Heft TEGERNSEER TAL verantwortete er auch den jährlichen Bildkalender des Verlags. Und wenn es passte, steuerte er auch selber Artikel bei, bevorzugt zu seinen Spezialthemen, die meistens etwas mit Holz oder Wasser zu tun hatten.

Nur eines wäre ihm nie eingefallen: Darauf zu verweisen, wie ausgesprochen positiv sich der TTV unter seiner Regie entwickelte. Die Bürgermeister, E-Werk-Chefs und Redakteure, mit denen er in den vergangenen 24 Jahren zusammenarbeitete, wussten und wissen auch so, was sie an ihm hatten: Einen zuverlässigen und loyalen, erfolgreichen und in sich ruhenden Mitarbeiter, als Persönlichkeit mindestens ebenso ein Original wie der Verlag, dem er vorstand.

Was sagt so einer zum Abschied? Ganz einfach: „Danke.“ An „seine“ Bürgermeister und E-Werk-Chefs dafür, „dass sie immer hinter mir gestanden sind. Der offene Umgang und das gegenseitige Vertrauen haben mir die Arbeit leicht gemacht.“

Und Du, lieber Charly, hast es uns leicht gemacht - Deinen Schreibern und Redakteuren, den Fotografen und Druckern -, dass wir uns ganz auf Themen, Worte und Bilder konzentrieren konnten, auf das, was drin sollte im Heft. Das ganze Drumherum hast Du geschultert. Unser Dank gilt auch Deiner Ehefrau Maria, die Dich ohne Murren mit uns geteilt hat. Nun bist Du ein Geschäftsführer mit dem berühmten Zusatz „i.R.“. Dass wir diesen als „in Rufweite“ übersetzen, müssen wir wohl nicht extra betonen. In diesem Sinne: Danke Charly! Wir hören voneinander.

Deine Kolleginnen und Kollegen aus Verlag und Redaktion