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Pfiadi, Schorsch! Erinnerung an unseren Redaktionskollegen Georg Hofmann

 

Georg "Schorsch" Hofmann war 60 Jahre für die Zeitschrift Tegernseer Tal im Einsatz. Zuerst vor allem als Fotograf, was ihm immer auch „das Liebere“ war. Dass er zu den Bildern bald auch Artikel schreiben mussten, war dem sanften Druck der Redaktionskollegen zu verdanken. Die hörten bei den Redaktionssitzungen immer atemlos zu, wenn er davon erzählte, wie seine Fotos zustande kamen.
Mal hing er stundenlang in einem Baumwipfel, mal biwakierte er in einer Felswand, und wieder ein anderes Mal bastelte er aus Fell und Innereien „Beutetier-Attrappen“, um Adler anzulocken.

Sein erster Artikel erschien im Winter 1963. Es ging darin gleich um seine erklärten Lieblingstiere: die Gams. Er erzählt darin, wie er in den Kreuther Bergen auf eine Gams und ihr frischgeborenes Kitz stößt. Weil er und der Freund eigentlich auf der Suche nach Wanderfalken sind, hat der Schorsch seine Fotoausrüstung nicht dabei. In seinem Rucksack sind nur Kletterseile und ein Fernrohr. Er bittet seinen Freund, die Gams und ihr Junges im Auge zu behalten, steigt vom Berg ab, fährt heim, um die Kamera zu holen, kommt zurück – und fotografiert einige der anrührendsten Wildtierfotos, die man sich vorstellen kann.
Im Lauf der Jahre und Jahrzehnte wurde aus dem Naturfotografen Schorsch Hofmann ein Naturkenner und Naturschützer. Er selber fand das ganz logisch und sagte nur: „Das ergibt sich, wenn man Interesse an der Natur hat.“ Sein weitgefächertes Wissen über Flora und Fauna eignete er sich durch Recherche und Beobachtung selbst an. Und wir in der Redaktion staunten über den kleinen, bescheidenen Mann, der jedes Tier- und Pflanzenhabitat kannte, ob es nun um Säugetiere, Amphibien, Vögel, Insekten oder seltene Orchideen ging, um einheimische Arten oder Neuankömmlinge.

Im Lauf der Jahrzehnte schrieb er über Raufußhühner und Orchideen ebenso wie über Libellen und Singvögel, Käfer und Bergblumen, Felsschwalben und Wasseramseln und und und. In seinem letzten Beitrag konnte man von den Mankei auf der Ableiten lesen.
Seine Artikel im Talheft waren die einzigen, die eine eigene „Serien-Überschrift“ trugen. Diese Überschrift lautete: „Hofmanns Erzählungen“. - Und genau das waren sie: Höchst individuelle Beiträge über Tierbeobachtungen, die jeden in ihren Bann ziehen – weil da einer weiß und weil er liebt, worüber er schreibt.

 

Wir werden den Menschen und den Kollegen Schorsch Hofmann sehr vermissen. 





70 Jahre Tegernseer Tal Verlag - Autorenlesung am 27. September 2023

 

Als 1953 die erste Ausgabe der Zeitschrift „Tegernseer Tal“ erschien, trieb den Verleger die Sorge um, den Redakteuren könne bald der Stoff ausgehen. Dass sich diese Befürchtung – nicht einmal ansatzweise – bewahrheitet hat, davon konnten sich die zahlreichen Besucherinnen und Besucher anlässlich einer „Jubiläums-Lesung“ im Rahmen der Tegernseer Woche überzeugen.

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In eigener Sache: Danke, Charly!

 

Beinahe ein Vierteljahrhundert prägte Karl "Charly" Roßkopf die Entwicklung des TEGERNSEER TAL Verlags. Zum Jahresende 2020 wurde er offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Rottach-Egerns Bürgermeister Christian Köck, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Talverlags, konstatierte: "Die Ära Roßkopf war eine echte Erfolgsstory!"

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Die Heftreihe TEGERNSEER TAL hat sich immer wieder mit den Ereignissen und Entwicklungen der Kriegs- sowie Vor- und Nachkriegsjahre in der Region befasst. Insbesondere mit der – vergriffenen - Ausgabe 141 (Frühjahr/Sommer 2005) mit bis dahin unveröffentlichten Materialien aus den USA und der Schweiz gab der damalige Chefredakteur Dr. Michael Heim historisch Interessierten einen umfassenden Einblick.

Der hier wiedergegebene Beitrag von Hans Sollacher erschien 1985 (Ausgabe 94) anlässlich der 40. Wiederkehr des Weltkriegsendes. Die nahezu minutiöse Beschreibung dessen, was sich in den Tagen und Nächten zwischen dem 30. April und dem 4. Mai 1945 im Tal abspielte, hat nichts von ihrer Dramatik und Eindringlichkeit eingebüßt. Abgesehen von formalen Aktualisierungen ist der Text unverändert.

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Fünf Vortragende mit Texten aus sieben Jahrzehnten, eine ebenso vielsaitige wie vielseitige musikalische Umrahmung und ein Publikum, wie man es sich nur wünschen kann: Talverlag und Redaktion freuen sich über die positiven Rückmeldungen zur Veranstaltung "Wer nicht lesen will, kann hören" im Rahmen der Tegernseer Woche 2019.

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Vor über 30 Jahren erschien in unserem Verlag das Sonderheft „Das Tal und seine Maler“. Es enthielt Beschreibungen von 24 Malerinnen und Malern, von denen manche heute (fast) vergessen sind. Neben ihren Portraits ist es auch interessant nachzulesen, wie sich die Wahrnehmung noch bekannter Künstler durch die zeitliche Distanz und Forschung verändert hat. Sie finden das komplette Heft zum Durchblättern hier...

Frühere und aktuelle Hefte mit Leseproben