Natur und Landschaft
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Martha und Helmut Höllwart mit einem Highlander-Rind
„Highlander mögen den Wind, liegen gerne erhöht und behalten den Überblick“, wissen Martha und Helmut Höllwart. Mit der kleinen Hofstelle in Ostin und den „Zotteln“ erfüllten sich die beiden einen Lebenstraum.

Mit der weitgehenden Selbstversorgung auf der kleinen Hofstelle in Ostin erfüllen sich die zwei einen Lebenstraum. Nach dem Abschied als Wirtspaar der Stadlbergalm haben sie sich 2006 auf Leibrente eingekauft: verwildertes Grundstück, magerer Boden, Schattenseite, Grenzland für Rinderhaltung. Leben kann man von dieser Art der Landwirtschaft nur im Nebenerwerb und mit Hilfe der Direktvermarktung. Martha Höllwart arbeitet zusätzlich als Verwaltungsfachkraft, und das Paar tritt einmal pro Woche mit Akkordeon und Kontragitarre im Hofbräuhaus auf.

Helmut Höllwart ist schon seit seiner Jugend fasziniert von den „Zotteln“. Die imposanten Hörner mit einer Spannweite von gut eineinhalb Metern wissen die Highlander durchaus einzusetzen: Bremsen vertreiben, sich kratzen, aber auch andere auf Abstand halten: „Solange sie genug Platz haben, gibt es keine Verletzungen.“ Doch beim Umgang ist Respekt angebracht. Vertrauen und Halfterführigkeit müssen trainiert und gepflegt werden. Den Striegel genießen sie sehr und Futter ist immer ein guter Anreiz. Dabei lassen sich die Tiere „nicht treiben, nur locken“. Derzeit stehen insgesamt 20 reh- und dunkelbraune Highlander auf den Weiden rund um den gut geordneten Hof. Die Kälber sehen aus wie Plüschtiere. 

Am Ödberg stehen die urtümlichen Rinder fast unmittelbar einem Spielplatz der Freizeitgesellschaft gegenüber. Action versus Entschleunigung – die Pole im Naturerleben des modernen Menschen. Bei letzterem kommen Trendtiere wie Alpakas ins Spiel. Wuschelfell, pelzige Ohren, Kulleraugen und ein amüsiert gebogener Mund haben sie zu Niedlichkeits-Stars auf Social Media, Taschen, T-Shirts oder Tassen gemacht. Wanderungen mit den Kleinkamelen sind besonders beliebt. Begegnet man einer Gruppe in den Weißachauen, kann man sich „in die bayerischen Anden“ versetzt fühlen, wie Karin Hatzl schmunzelt. Mit ihrer Schwester ist sie die siebte Generation auf dem Kreuther Hof „Zum Hausmann“. Dieser kann neben einer kleinen Landwirtschaft und Ferienwohnungen mit „Alpaka-Wanderungen und Events“ aufwarten.

In den Anden leben Alpakas hauptsächlich von harten, proteinarmen Gräsern. „Bei uns müssen Gras und Heu immer frisch und vor allem in Sichtweite sein“, erklärt Karin Hatzl. Die durchaus heikle Truppe kotet immer an den gleichen Stellen, um die Fläche möglichst sauber zu halten. Die Tiere brauchen frisches Wasser, regelmäßiges Krallen- und Zähne-Stutzen. (…) Auch wenn sie so aussehen, sind Alpakas keine Kuscheltiere: „Sie schlafen oftmals fluchtbereit mit einem angewinkelten Bein.“ (…) Die ruhige Art der Tiere lässt Menschen „runterkommen“. Ein charakteristisches, leises Brummen („Humming“) in der Herde zeigt, dass die Alpakas zufrieden sind. Das leicht x-beinige Staksen der Tiere zaubert den meisten ein Lächeln ins Gesicht. Nicht umsonst heißt es: „Schau einem Alpaka nicht zu lange in die Augen – du könntest dich verlieben“.

Text: Anita Westphal-Demmelhuber
Fotos: Thomas Plettenberg, www.alpakahof-tegernsee.de, privat

Den kompletten Beitrag lesen Sie in „Tegernseer Tal“ Nr. 179, Ausgabe Frühjahr/Sommer 2023, erhältlich im ausgewählten Buch- und Zeitschriftenhandel oder hier zu bestellen.
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